LOLA@Magdeburg: Der Fuchs

Nominiert für den Deutschen Filmpreis 2024:
Bester Spielfilm: Hana Geißendörfer, Malte Can, Gerrit Klein (Produzenten)
Bestes Drehbuch: Adrian Goiginger
Beste männliche Hauptrolle: Simon Morzé
Beste Kamera/Bildgestaltung: Yoshi Heimrath, Paul Sprinz
Beste visuelle Effekte: Manfred Büttner

Nachdem er mit seinem vielfach prämierten Regiedebüt »Die Beste aller Welten« bereits seiner Mutter ein filmisches Denkmal gesetzt hatte, erzählt Adrian Goiginger nun mit »Der Fuchs« aus dem Leben seines Urgroßvaters im Zweiten Weltkrieg. Mit der zu Herz gehenden Geschichte des Franz Streitberger, der in seinem Fuchs einen wahren Freund findet, eröffnet der Regisseur eine neue Perspektive auf diese von Angst und Entbehrung geprägte Zeit. »Der Fuchs« ist kein Kriegsfilm, wir werden niemals in direkte Kampfhandlungen versetzt und die Spuren der Verwüstung oder des Todes bekommen wir nur nebenher zu sehen. Stattdessen ist das Werk eine psychologische Studie über eine tiefe, nie verwundene seelische Verletzung, denn über die früh erzwungene Trennung vom Vater kommt Franz nicht hinweg und das als Verrat empfundene Verlusterlebnis bestimmt sein weiteres Leben.

Österreich, Mitte der 1920er Jahre: Aus großer Not heraus übergibt die Bergbauernfamilie Streitberger ihren jüngsten Sohn in die Obhut eines Großbauern. Auch als Franz die Knechtschaft mit Erreichen der Volljährigkeit aufkündigen darf, kann er dem Vater nicht verzeihen. Auf der Suche nach Arbeit schließt er sich dem Bundesheer an. Unter seinen geselligen Soldatenkameraden bleibt der sensible, wortkarge Franz stets ein wunderlicher Außenseiter. Als die Kompanie 1940 den Angriff auf Frankreich starten soll, findet er im Wald einen verletzten Fuchswelpen. Kurzerhand beschließt Franz, sich des verlassenen Tieres anzunehmen und es gesund zu pflegen. Angetrieben durch die Zuneigung zu seinem Fuchs, tritt er als Motorradkurier die gefährliche Reise an die Front an.

Nachwuchsstar Simon Morzé (»Der Trafikant«) wächst in der Hauptrolle über sich selbst hinaus: Eindringlich vermittelt er die tiefe Zerrissenheit und Sehnsucht von Franz. An seiner Seite sieht man u. a. Karl Markovics (»Die Fälscher) FÄLSCHER) und Alexander Beyer (»Persischstunden«).

Pressestimmen:
»Der Fuchs“ ist ein Film, der an die Nieren geht. Nicht, weil er das Sterben auf der Leinwand zeigen würde oder ähnliches, sondern weil er von extremer Armut erzählt. Von Entfremdung innerhalb einer Familie. Von einem Mann, der seinen Platz im Leben erst findet, als er über den Fuchs stolpert und sich um ihn kümmert.« (programmkino.de)
»Goiginger und sein Kameramann Yoshi Heimrath haben ihren Film im 4:3-Format gedreht, das Enge und Intimität wunderbar einfangen kann. Der Film verliert nie seinen stillen Tonfall, den er schon in den großartig inszenierten ersten Szenen setzt.« (epd Film)
»Ein Film auch über die Frage, was ein Mensch geben kann, wenn er nichts besitzt.« (Filmdienst)
R
Adrian Goiginger
K
Yoshi Heimrath, Paul Sprinz
M
Arash Safaian
S
Simon Blasi
D
Simon Morzé, Karl Markovics, Karola Niederhuber, Marko Kerezovic u.a.
Land
D/A
Jahr
2022 
Genre
Drama
Länge
112 Minuten
FSK
ab 12
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