Jenseits der blauen Grenze
Hanna ist nicht nur eine talentierte Schwimmerin, sondern auch ehrgeizig. Fleißig trainiert sie in der DDR für immer größere Meisterschaften, ihr Traum ist es, einmal Olympiasiegerin zu werden. Ihr bester Freund Andreas wiederum ist alles andere als angepasst. Auf einem Jugendwerkhof soll er „sozialistisch um-erzogen” werden. Auch Hannas Vater hat früher gegen das starre DDR-System angekämpft, mittlerweile liegt er meist sediert im Bett und lässt sich von seiner Tochter Jack London Romane vorlesen. Doch Andreas möchte nicht ins innere Exil: Als er aus dem Erziehungslager rauskommt, schmiedet er – angestachelt von der Ausreise eines gemeinsamen Freundes – den Plan, über die Ostsee nach Fehmarn zu flüchten. Hanna wird damit vor die Entscheidung ihres Lebens gestellt.
- 45. Filmfestival Max Ophüls Preis 2024
- Publikumspreis Bester Film
- Bester Schauspielnachwuchs für Willi Geitmann
- Preis der Ökumenischen Jury
- Regiekommentar Sarah Neumann:
- »Was mich besonders an der Geschichte reizt, ist, neben den bezaubernden jungen Hauptfiguren Hanna, Andreas und Jens und deren Geschichte einer harmlosen Jugend, die ohne ihr Verschulden durch das DDR-Regime zerstört wird, vor allem der Fluchtversuch auf dem offenen Meer. Das Thema Flucht ist aktuell wie nie. Häufig wird vergessen, dass Flüchtende keineswegs nur Menschen aus weit entfernten Ländern sind. In unserer eigenen Geschichte, in unseren eigenen Familien wurde geflüchtet. Die anfängliche Euphorie, die zunehmende Erschöpfung, der Kampf gegen äußere Einflüsse, der Verfall der Ausrüstung und des Körpers, schließlich der innere Kampf und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben prägen einen absoluten Ausnahmezustand, den es annähernd begreifbar zu machen wohl nur die Kinoleinwand versuchen kann. Es existieren bereits Filme über die DDR, speziell über Fluchtversuche. Das Besondere an dem Film JENSEITS DER BLAUEN GRENZE ist für mich, zwei junge Menschen zu erzählen, die trotz zahlreicher Ungerechtigkeiten um ein freies, selbstbestimmtes Leben und letztendlich um Anerkennung kämpfen – ein Thema, mit welchem ich mich in meinen Filmen immer wieder auseinandersetze. Spannend finde ich den Gegensatz zu jungen Menschen in unserer heutigen Generation, denen alle Möglichkeiten der Selbstverwirklichung offen stehen, die dadurch aber mit Überforderung und Resignation zu kämpfen haben.«
- R
- Sarah Neumann
- K
- Nikolaus Schreiber
- M
- Dominik Matzka
- S
- Elena Schmidt
- D
- Lena Urzendowsky, Willi Geitmann, Jannis Veihelmann, Winnie Böwe, Ronny Miersch, Torsten Ranft, Jörg Westphal u.a.
- Land
- D
- Jahr
- 2024
- Genre
- Drama
- Länge
- 102 Minuten
- FSK
- ohne Altersbeschränkung
- Tickets
- Di., 08.10. 17:00
- Fr., 11.10. 17:00
- Di., 15.10. 17:00