Der nackte Mann auf dem Sportplatz
Kemmel ist Bildhauer, ein Künstler, der es sich und anderen nicht leicht macht. Auf die vierzig zugehend, fragt er sich, was er bisher Bedeutendes geschaffen hat. Einige Arbeiten werden von den Leuten nicht angenommen. Sein Relief zum Beispiel, das er für ein Dorf angefertigt hat, verschwindet in einem Abstellraum. Der Arbeiter Hannes, den er als Modell für eine Porträtplastik haben will, zeigt kein Interesse. Dann lässt er sich doch darauf ein. Kemmels Arbeit misslingt, aber die stundenlangen Sitzungen sind für beide ein Gewinn, jeder dringt ein wenig in die Welt des jeweils anderen ein. Kemmel fährt in sein Heimatdorf und bekommt den Auftrag, eine Skulptur für den Sportplatz zu schaffen. Lange sucht Kemmel nach dem richtigen Motiv, tastet sich heran und gestaltet – einen nackten Läufer. Die Leute sind peinlich berührt, ablehnend. Doch die Konfrontation mit dem Werk, der vorsichtig einsetzende Umgang mit ihm, führt sie schließlich dazu, es anzunehmen.
- Pressestimmen:
- »Leise, episodische Filmsatire des 1982 verstorbenen DEFA-Regisseurs Konrad Wolf, der charakteristische Details des DDR-Alltags aufs Korn nimmt und die widerspruchsvolle Situation des Künstlers in seiner Gesellschaft beschreibt. Inhaltlich und gestalterisch differenziert und anspruchsvoll, einer der besten DEFA-Filme überhaupt.« (film-dienst)
- »wahrhaftige, authentische Atmosphäre bis in die kleinste Geste, das unscheinbarste Detail. Das setzt eine Zeitreise in Gang, zurück in ein versunkenes Land, dessen Präsenz für anderthalb Stunden geradezu physisch zu spüren ist. Womöglich ist der Film für die Zukunft entstanden, fürs Heute – um echte Erinnerungen zu bewahren, die von der Flut fremder Interpretationen nahezu verschüttet sind.« (Potsdamer Neueste Nachrichten)
(Offener) Filmklub der Volkshochschule Magdeburg
- R
- Konrad Wolf
- B
- Wolfgang Kohlhaase, Gerhard Wolf
- K
- Werner Bergmann
- M
- Karl-Ernst Sasse
- S
- Evelyn Carow
- D
- Kurt Böwe, Ursula Karusseit, Martin Trettau, Elsa Grube-Deister, Marga Legal, Ute Lubosch, Vera Oelschlegel, Katharina Thalbach u.a.
- Land
- DDR
- Jahr
- 1974
- Genre
- Drama
- Länge
- 101 Minuten
- FSK
- ab 6
- Tickets