Was Marielle weiß
Im diesem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag wartet Regisseur Frédéric Hambalek mit einer originellen Geschichte, pointierten Dialogen und sympathischen Darstellern auf. Er schaut hinter die Fassade einer scheinbar perfekten Familie, deren Gleichgewicht erheblich gestört wird, als die 13-jährige Tochter Marielle nach der Ohrfeige einer Schulkameradin telepathische Fähigkeiten entwickelt.
Sie kann plötzlich alles sehen und hören, was ihre Eltern tun – und damit auch ihre Lügen aufdecken. Als Vater Tobias abends erzählt, wie er einen Konkurrenten in die Schranken gewiesen hat, bekommt er nur ein lakonisches „Das stimmt nicht“ zu hören, denn in Wirklichkeit hat er – gar nicht heroisch – klein beigegeben. Auch die sexuellen Avancen eines Kollegen von Mutter Julia, denen diese zumindest verbal nicht abgeneigt ist, bleibt Marielle nicht verborgen. Bald fühlen sich die Eltern einer 24-Stunden-Überwachung ausgesetzt, was zwar die Familiendynamik durcheinanderbringt, dem Zuschauer aber durch die entstehenden absurden Situationen viel Spaß bringt.
Pointierte, lakonische Dialoge, wie man sie in einem deutschen Film selten hört, dazu eine surreale Atmosphäre, die an Yorgos Lanthimos erinnert. Regisseur Frédéric Hambalek gelingt ein bemerkenswertes Kunststück, für das er zurecht in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen wurde.
- R
- Frédéric Hambalek
- K
- Alexander Griesser
- S
- Anne Fabini
- D
- Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler u.a.
- Land
- D
- Jahr
- 2025
- Genre
- Drama
- Länge
- 86 Minuten
- FSK
- ab 12
- Tickets
- Do., 17.04. 17:00
- Fr., 18.04. 19:00
- Di., 22.04. 15:00 & 19:00
- Mi., 23.04. 17:00