Sonntags-Matinee: Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Am 24.10.2020 wäre Christoph Schlingensief 60 Jahre alt geworden. »Der Film »Schlingensief« ist ein fiebriger Strom aus Bildern. Das ist ein Glücksfall, denn dadurch kommt man dem kompromisslosen Künstler Christoph Schlingensief so nah wie noch nie.« (Monopol)

Über mehrere Jahrzehnte hinweg hat Christoph Schlingensief ein künstlerisches Werk geschaffen, das in seiner Art und Wirkung unvergleichbar ist – Ein Film über den 2010 mit 49 Jahren verstorbenen Film-, Theaterregisseur und Aktionskünstler und der erste Versuch, diesen in seiner ganzen Bandbreite zu dokumentieren.

Mit seinen »Heimatfilmen«, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt. Die renommierte Filmeditorin Bettina Böhler unternimmt in ihrem virtuos montierten und ungemein unterhaltsamen Regiedebüt den Versuch, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen. Im Fokus steht der »Familienmensch« (Schlingensief über Schlingensief), der in seinen Arbeiten gleichermaßen das Verhältnis zu den Eltern in Oberhausen und das Verhältnis zu Deutschland thematisiert. Der Film durchlebt die ganze Entwicklung Schlingensiefs: vom quasi pubertierenden Filmemacher im Kunstblutrausch, über den Bühnenrevoluzzer von Berlin und Bayreuth bis hin zum Bestsellerautor, der kurz vor seinem Tod die Einladung erhält, den Deutschen Pavillon in Venedig zu gestalten. Dabei überträgt sich die ungebändigte Energie des Proträtierten unwillkürlich auf die Zuschauer. In seinem zweifachen Jubiläumsjahr ist es an der Zeit, Christoph Schlingensief endlich (wieder) zu entdecken.

R
Bettina Böhler
M
Helge Schneider
S
Bettina Böhler
D
Christoph Schlingensief, Tilda Swinton, Udo Kier, Corinna Harfouch u.a.
Land
D
Jahr
2020 
Genre
Dok-Film
Länge
125 Minuten
FSK
ab 12
Filmwebsite
www.schlingensief.com
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